Für Expats: Indien, Arbeitskosten & Vergütung weltweit

Neue Regelungen in Indien

Zum 1. Oktober 2009 hat Deutschland mit Indien ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen, dass die Doppelversicherung von Expatriates bei der gesetzlichen Rente verhindert.

  • Aus Deutschland nach Indien entsandte Mitarbeiter bleiben von der Rentenversicherungspflicht dort befreit
  • indische Auslandsarbeiter in Deutschland sind befreit von der Pflicht, Beiträge ins deutsche Rentenversicherungssystem einzuzahlen.
  • Der Entsendezeitraum kann bis zu 48 Monate gelten. Auf gemeinsamen Antrag des Expats und des Arbeitgebers bei den zuständigen Behörden des Heimatlandes kann er um maximal weitere zwölf Monate verlängert werden.

Hintergrund: Für gewöhnlich gilt das so genannte Territorialprinzip. Dieses besagt, dass Expatriates dort versichert werden müssen und auch entsprechende Beiträge zahlen, wo sie angestellt sind.

Zur Begründung heißt es aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Vor dem Hintergrund der umfangreichen und intensiven außenwirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Indien liegt dies im Interesse hiesiger Unternehmen und ihrer in Indien eingesetzten Arbeitnehmer“.

Höchste Arbeitskosten in Norwegen

Die 10 Länder mit den höchsten Arbeitskosten

  1. Norwegen: 40,30 Euro pro Stunde
  2. Belgien: 36,60 Euro
  3. Schweiz: 34,78 Euro
  4. Schweden: 34,66 Euro
  5. Dänemark: 34,09 Euro
  6. Deutschland: 33,58 Euro – wenn man Ost und West getrennt berechnet, landen die alten Bundesländer mit 35,22 Euro auf Platz 3, die neuen mit 20,75 Euro  auf Platz18
  7. Finnland: 31,16 Euro
  8. Irland: 27,64 Euro
  9. Italien: 25,45 Euro
  10. USA: 21,69 Euro

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letzter Platz: Bulgarien mit 2,18 Euro

Was sind Arbeitskosten?

Die Arbeitskosten setzen sich aus dem Bruttolohn, dem direkten Entgelt, den Lohnnebenkosten (z.B. Sozialversicherungsbeiträge) und den sozialen Aufwendungen (z.B. Erstattung von Reisekosten) zusammen.

Quelle: IWV, Institut der deutschen Wirtschaft

Vergütung für Expats

Trotz Wirtschaftskrise werden Expatriates zurzeit nicht massenweise entlassen. Im Gegenteil: 40 Prozent der international tätigen Unternehmen planen, die Anzahl ihrer Entsandten weiter zu erhöhen.

Allerdings planten vor zwei Jahren noch 70 Prozent der befragten 220 Firmen, mehr Expats zu entsenden. Heute sind knapp die Hälfte noch unentschlossen oder gehen davon aus, dass sich vorerst nichts bei ihren Auslandsarbeitern ändert.

Warum entsenden Unternehmen Expats?

Wichtigster Grund ist, dass die Unternehmen weltweit agieren bzw. Auslandsniederlassungen im Zielland betreiben. An zweiter Stelle steht der Wissenstransfer: Oft werden Expats entsendet, um fehlende Qualifikationen an ihrem Einsatzort auszugleichen. Außerdem ist Auslandsarbeit ein Mittel, um die berufliche Karriere zu fördern.

Das liebe Geld…

Die meisten Unternehmen bleiben bei der Bezahlung konservativ und setzen auf bewährte Lohnmodelle. Weniger als ein Drittel der Unternehmen hat in den letzten drei Jahren die Berechnung von Auslandsgehältern überarbeitet. Ein weiteres Drittel hat dies innerhalb der nächsten drei Jahre vor.

Meist wird das Auslandsgehalt auf Basis der Vergütung im Heimatland berechnet. Und je nach Einsatzort mit Zulagen aufgestockt. Liegen etwa die Steuern im Gastland höher, tragen 84 Prozent der Firmen die Differenz. Als Anreiz legen 61 Prozent für ein internationales Engagement ihrer Mitarbeiter noch einen Mobilitäts- Bonus drauf.

Quelle: IWV, ECA International, BDAE Oktober 2009