Jobsuche im Ausland

Viele Auswanderer haben entweder Einkünfte aus Deutschland oder haben ihr Geschäft überall mit dabei. Internetbasierte Geschäfte kannst du mitnehmen, solange es Internet gibt. Ob in Thailand in einer grünen Lagune oder in einem Andental in Südamerika.

Schild an Gebäude: Wir stellen ein! (in Englisch)

Ich hatte das Geschäft mit ins Ausland genommen. Als „digitaler Nomade“ würde ich mich allerdings nicht bezeichnen, und sei es, weil ich mich noch nie mit Laptop standesgemäß an den Strand gesetzt habe und die Kinkerlitzchen, die ich dann auf dem Laptop treiben würde, als Arbeit bezeichnet hätte. Und ohne, dass man je in einem Coworking-Space fotografiert wurde, auf dem Tisch einen Latte Macchiato und die Füße ins Meer halten, kann man per definitionem kein digitaler Nomade sein.

Q.e.d., meine sehr verehrten Damen und Herren! 🙂

Dennoch, ein bissel im Ausland gearbeitet habe ich auch, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ.

Und so frage ich mich: Es wäre spannend herauszufinden, was für ein Potential für Menschen im Ausland die Jobbörsen haben, oder?

Jobsuche der Bundesagentur f. Arbeit

Sie gilt als größtes deutsches Jobportal. Mehr als 1,1 Millionen freie Stellen (Stand November 2023) machen die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit zum größten Portal in Deutschland, wenn es um die Arbeitssuche geht. Die Jobsuche der BA ist nicht nur für Arbeitslose, sondern für alle wechselbereiten Mitarbeiter, für Absolventen vor dem Berufseinstieg und auch zur Vermittlung von Ausbildungsplätzen.

Screenshot: Startseite der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit

Was sie aber nicht hat, sind Stellen im Ausland.

Wer sich allerdings im Ausland aufhält und den deutschen Arbeitsmarkt beobachten will, der könnte hier fündig werden.

EURES Jobsuche in der Europäischen Union

4,5 Millionen freie Stellen (Stand November 2023) machen die Jobsuche von EURES zum größten Stellenmarkt der EU. Wenn es um die Aktualität der Anzeigen geht, scheint sie einige Schwächen zu haben. Die Suche lässt sich durch kombinierte Suchparameter verfeinern – allerdings leidet die Übersicht darunter.

Screenshot: die Suchmaske der Stellensuche von EURES

Die Stellensuche ist nach Ländern sortiert, was auf einen Streich den riesigen Arbeitsmarkt der EU erschließt. Und die Oberfläche kann in jeder der 27 Amtssprachen aufgerufen werden.

Auslandsjob

Das Jobportal Auslandsjob.de fokussiert die Jobsuche im Ausland. Seit 2004 online, geht es um Wege und Voraussetzungen für den nächsten Karriereschritt im Ausland. Also Stellenanzeigen, aber nicht nur die – sondern auch Antworten auf die Fragen drumherum: Welche Länder, welche Branchen, welche Jobmodelle (Arbeitsverträge) gibt es?

Mittels Jobalert kann man sich informieren lassen, wenn es neue Stellenangebote gibt. Ein Onlinekurs „How to Auslandsjob“ zeigt die Schritte zum Traumjob im Ausland. Folgende Länder sind laut Auslandsjob.de die beliebtesten Zielländer für Deutsche, die (für eine Zeit lang) im Ausland arbeiten wollen:

Umfrageergebnisse: In welchem Land Europas würden Sie gern arbeiten?
In welchem Land Europas würden Sie gern arbeiten? (Umfrage). Quelle: Auslandsjob.de

Stepstone

Screenshot Stepstone Startseite
Screenshot: Die Startseite von stepstone

Stepstone ist eine Jobbörse aus den Anfangsjahren des Internet. Seit über 20 Jahren ist sie am Markt etabliert. Stepstone macht einen richtig guten Job, aus wenig Informationen, die ich dem Portal gebe, passende Treffer zu finden – sprich, Angebote zu zeigen, die mit steigender Wahrscheinlichkeit mein Interesse wecken. Innerhalb von 3 Tagen habe ich zwei Stellenangebote gefunden, die in die engere Wahl kommen könnten.

Ich will nicht 50 Anzeigen am Tag durchsehen müssen. Der Algorithmus von Stepstone erfasst meine Aktion zu jeder zugeschickten Jobanzeige und passt die nächsten Angebote, die mir zugeschickt werden, darauf an. Die KI lernt. Auch finde ich angenehm, dass ich direkt in der E-Mail anklicken kann, wie gut diese Annonce meine Sucherwartung getroffen hat.

Bei Stepstone ist häufig das Richtige am richtigen Ort zur passenden Zeit und man müsste kein Wort darüber verlieren, wenn nicht viele Akteure alles unübersichtlich und überladen machen würden. So ist es aber und da ist Stepstone eine erfreuliche Ausnahme. E-Mail Abos sind Standard und lassen sich darauf einstellen, wie häufig man die Angebote bekommen möchte.

Monster Jobsuche

Monster ist unter den Jobbörsen ein großer Name. Auch ein Angebot mit Tradition und sie haben sich gut behauptet.

Die Suche ist sehr einfach sowie übersichtlich. Sie können sich per Mail über passende und neue Stellen in der Jobbörse informieren lassen. Monster wird immer genannt, wenn es um internationale Jobsuche geht.

Startseite von Monster.de

Stellensuche als Selbstständiger?

Ja! Überleg mal:

  • Du bist selbständig, dann gibt es Phasen, wo das Geschäft stagniert.
  • Dann gibt es Phasen, wenn du krank bist und doch die Arbeit nicht ruhen lassen kannst, weil sonst gar nichts passiert.
  • Du fragst dich vielleicht, wie das für dich in acht oder achtundzwanzig Jahren wird, wenn du jahrelang nichts für die Rente ansparst.

Da könnte man überlegen, ob eine Anstellung besser wäre. Was auf der anderen Seite die Selbstständigkeit für dich Gutes bedeutet, das weißt du hoffentlich und will ich nicht besprechen.

Wir waren bei: Vielleicht könnte es sich ja lohnen …

Die Frage ist, worauf noch warten?

Stellensuche als digitaler Nomade?

Ja! Überleg mal:

  • Auch wenn es gut läuft: Ich habe noch keinen getroffen, der sich mit Händen und Füßen dagegen wehren würde, dass es noch besser laufen könnte.
  • Wenn du Freelancer Portale nutzt, um Aufträge zu bekommen, was spricht dann gegen ein Jobportal?
  • Wenn man „Home Office“ als Suchkriterium setzt, findet man deutschlandweit eine Menge Stellen. Manche sind wirklich ortsunabhängig, andere setzen implizit ein Bundesland oder eine Anbindung an die Geschäftsstelle voraus.
  • Und wenn die geografische Lage für dich nicht passt, aber die Branche und der Arbeitgeber, kannst du eine Initiativbewerbung abgeben für das Land, in dem du tätig sein willst.

Die Frage ist, was kannst du gewinnen? Aus meiner Zeit im Ausland kann ich sagen: Es ist ein großer Gewinn, den Kontakt zum deutschen Markt zu halten.

Ein Blick auf Gehälter in Deutschland

„Das Mediangehalt in Deutschland liegt laut der Studie aktuell bei 43.842 Euro. Unter dem Median versteht man die Mitte aller verfügbaren Daten. 50 Prozent aller Daten liegen also jeweils über und unter diesem Wert. Davon zu unterschieden ist das Durchschnittsgehalt. Hierbei werden alle Gehälter summiert, bevor sie durch die Anzahl der Gehälter dividiert werden. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland kann also durch Ausreißer beeinflusst werden und beträgt laut Studie aktuell 53.118 Euro.“ (Playboy)

Welche Faktoren begünstigen hohen Verdienst?

Faktoren, die hohen Verdienst fördern, sind:

  • Hochschulabschluss
  • Wahl des Unternehmens: je größer ein Unternehmen, desto höher die Gehälter. Das ist empirisch belegt.
  • Die Branche spielt erfahrungsgemäß eine Rolle. Branchen mit den höchsten Einkommen sind das Bankenwesen, die Raumfahrt, die Pharma-Branche.
  • Stellen, in denen Sie Personalverantwortung übernehmen, werden höher vergütet als welche ohne.
  • Der geografische Arbeitsplatzstandort ist auch ein Faktor, wenn es um Verdienstmöglichkeiten geht.

Kaufkraftverteilung in Europa

Die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa beläuft sich im Jahr 2022 auf 16.344 Euro. Allerdings gibt es zwischen den 42 Ländern deutliche Unterschiede:

Liechtenstein – Schweiz – Luxemburg

Im Fürstentum Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg haben die Menschen ein deutlich höheres Ausgabepotenzial als im Rest Europas, während die Kaufkraft im Kosovo, in Moldawien und der Ukraine am niedrigsten ist. Das zeigt die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2022″.

Kaufkraft: Ermittelt wurde der Betrag, den die Europäer für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, ihre private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub und Konsum ausgeben können. Pro europäischen Kopf sind das 16.344 Euro.

„Wie in den Vorjahren liegt Liechtenstein mit großem Abstand auf dem ersten Platz des Kaufkraftrankings: Das Fürstentum verzeichnet eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 66.204 Euro, womit die Liechtensteiner fast das 4,1-fache des Durchschnittseuropäers zur Verfügung haben. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Schweiz und Luxemburg: 41.758 Euro bzw. 37.015 Euro pro Kopf. (…) Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 15.314 Euro pro Kopf etwas unter dem europäischen Durchschnitt liegt.“ (Markus Miller)

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