Wohnungssuche in London

Berichte über die geplatzte Immobilienblase in Großbritannien sind das eine. Da in London lebende Deutsche dennoch Wohnungen suchen, kann man davon ausgehen, dass Englands Städte noch nicht völlig entvölkert sind. Und als ich kürzlich gelesen habe, wie die Wohnungssuche sich heute gestalten kann … da fragte ich mich, ob ich wirklich schon im neuen Jahrhundert angekommen bin.

Da wo ich noch wohne, kleben handgeschriebene Zettel beim Bäcker und auf der Post im Fenster. Innovativ ist, wer eine von einer Druckerei bedruckte Plane vors Haus hängt. Und wenn man nicht warten will, bis in der Lokalzeitung donnerstags die Wohnungsannoncen stehen, fragt man den Nachbarn, ob er jemanden kennt, der jemanden kennt, der vermietet… (und der fragt dann seine Bekannten, ob sie den neuen Mieter kennen oder ob das ein Zugezogener ist – aber das wäre eine andere Geschichte).

Ok, nun also eine kleine Zeitreise:) Es geht nach London. Wer dort keine der Villen beziehen will, die für 1000 Pfund die Woche aufwärts zu haben sind, muss suchen. Bei DiL fand ich Marc’s Top Tips für die

WG- / Wohnungssuche in London

die ich nachfolgend (mit wenigen kleinen Änderungen) wiedergebe:

Zunächst: Was ist Gumtree?

Was ist Gumtree?

Gumtree ist eine Website für kostenlose Online-Kleinanzeigen und – ganz Web2.0, auch eine Community. Es ist die größte Website für Kleinanzeigen in UK. Und Gumtree war und ist eines der Lieblingsziele von Betrügern auf der ganzen Welt. Das führte zu einem merkbaren Rückgang der Communitynutzer.

Es lohnt sich doch manchmal, eine Gesuch-Anzeige bei Gumtree aufzugeben, solange man

  • eindeutig angibt, dass sich Agenturen oder Viewing-Only-Firmen doch bitte fernhalten
  • man angibt, dass man auf keinen Fall Geld per WesternUnion verschickt
  • eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse angibt, die man nach erfolgreicher Suche wieder löschen kann (ein wenig Spam kommt doch durch)
  • sich ggfs. eine Handy Prepaid Karte mit alternativer Nummer für die Wohnungssuche besorgt, die man nach der Suche wegwerfen kann
  • sich vor evtl. Besichtigungstermin Bilder zuschicken lässt, um schon vorab zu filtern, ob das Angebot Interessant ist oder nicht

Mobile GPS mit Google Maps hat sich als super hilfreich erwiesen – gibt es für einige Sony und Nokia Handys und Blackberrys. Dabei kann man auf Satellitensicht umschalten und nach Postleitzahl die Wohngegend suchen. Die Tube Stations (U-Bahn Stationen) werden auch angezeigt.

Es ist wichtig, dass Anbieter immer den Postcode angeben. Damit lässt sich der Crime Report der Polizei checken: Wie sicher ist die fragliche Gegend? Und der Postcode ist nutzbar, um Google Earth über die Lage abzuchecken (und für GPS natuerlich).

Logistik Tipps

  • Nicht zu viele Termine für einen Tag machen – maximal sechs mit jeweils einer halben Stunde einplanen, mit ca. einer halben Stunde Pause dazwischen für U-Bahnfahrten.
  • Beim ersten telefonischen Kontakt bei Privatpersonen frage immer, ob es sich um eine Agentur handelt (TEUER!!!) – Wenn ja, beende das Gespraech höflich.
  • Bei Interesse frag auf jedem Fall nach, wie Bond gesichert ist – sollte über ein staatliches Treuhandunternehmen (z. B. DPS) abgesichert/abgewickelt sein.

Zum Schluss nochmal: Zahle niemals Geld per Western Union oder ähnliches und schicke die Kopie des Belegs an den vermeintlichen Vermieter – damit bist du dein Geld garantiert los und eine Wohnung hast Du trotzdem nicht.

[Ende]

Danke MacDiver, für die Erlaubnis, deine Top-Tipps hier zu veröffentlichen! Ich bin überzeugt, dass sie einigen den Umzug erleichtern und viel Stress sparen werden.

Quelle: Forum „Deutsche in London“. Das Forum ist geschlossen.