Japan – ein Land zum auswandern?

 Der Fuji, heiliger Berg Japans

Die japanische Lebensweise ist von der deutschen sehr verschieden. Darin liegt ein großer Reiz – und auch eine Hürde. Ein Weltenbummler sagte zum Thema Auswandern nach Japan: Wer nach Japan will, hat drei Möglichkeiten. Er hat mit einer Japanerin gleich ihre Familie mitgeheiratet oder er ist Shintoist geworden. Oder er ist bereit, in einem Tokioter Schnellimbiss zu arbeiten.

Steckbrief: Japan in Zahlen

DatenKommentar
Amtssprache: Japanisch
Hauptstadt: Tokio38,0 Mio. Einwohner
Fläche: 377.835 km²etwas größer als Deutschland
Einwohnerzahl: 126.045.000(2017)
Bevölkerungsdichte: 337 Einw. je km²(Deutschland: 230/km²)
BIP je Einwohner: 38.970 USDnominal, #22 weltweit
Human Development Index: 0,891#20 weltweit
Deutsche im Land: 5.000Quelle: AHK Japan
Netto-Einwanderrate: 0 Einwanderer pro 1000 EinwohnerSchätzung für 2016

Wer nach Japan will, hat drei Möglichkeiten. Erinnern Sie sich, was der Weltenbummler sagte? Heirat oder Bekehrung zum Shintoismus. Oder Schnellimbiss. – Sicher gibt es mehr Möglichkeiten als die genannten. Aber sie sollen zeigen, dass Japan für Deutsche alles andere als ein normales Auswanderungsland ist. Denn Traum und Wirklichkeit gehen bei wenigen Ländern so weit auseinander wie bei Japan.

Die Geschichte von Japan (Kurzabriss für Auswanderer und solche, die es werden wollen)

Karte von Japan

Im Jahr 1603 endete der jahrzehntelange Bürgerkrieg. Das Tokugawa-Shogunat leitete eine neue Epoche ein. Die lange Zeit der Herrschaft der Tokugawa brachte für über 200 Jahre politische Stabilität und Abschottung des Landes. Diese einzigartige Epoche ist heute auch als die Edo Zeit bekannt. 250 Jahre hatte Japan Frieden. Weil fremde Religionen der Vorbote der Kolonisierung waren, wurden die Missionare des Landes verwiesen. Weil Außenhandel die Zentralregierung schwächte, wurde er (fast) eingestellt. Was heute japanische Kultur ist, was die Träume von edler Einfalt und stiller Größe träumen, das wurde in der Edo Zeit gebildet. Traditionelle Malerei und Theater, Holzhäuser mit Japanpapierwänden, Bonsai und Gartenkunst sind Früchte der Edo Zeit. Noch vor 30 Jahren trat die Belegschaft japanischer Konzerne allmorgendlich zum Appell an. Die Geisha und der Samurai, das ganze Kastensystem, bekam hier seine letzte Form und erlebte die höchste Blüte.

Fukagawa Edo Museum
Das Handwerkerviertel. Installation im Fukagawa Edo Museum in Tokio. Mittelpunkt des Museums ist der 1:1-Nachbau eines typischen Tokioter Stadtteils aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Fukugawa war eine Welt für sich mit sehr gemischter Beschäftigung: Neben dem Fischer der Gemüsehändler und dahinter der Lehrer für Rezitationsgesang. | Foto: DryPot (CC 3.0)
Samurai 1860
Japanische Samurai während der Satsuma Rebellion im Jahr 1860. Kolorierte Fotografie.

Für mehr als zwei Jahrhunderten hat das Shogunat der Tokugawa es Japan ermöglicht, eine eigene Kultur zu entwickeln und zu festigen. Das war das japanische Mittelalter und es endete 1854. Japan öffnete seine Häfen, Japan wollte sich modernisieren und Industrie aufbauen. Der Aufschwung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert machte aus Japan eine Mittelmacht, die China und Russland die Stirn bot. Seine Großmachtpläne endeten 1945 mit den amerikanischen Atombomben über japanischen Großstädten und der folgenden Kapitulation.

Japan ist eine parlamentarische Erbmonarchie. Es hat einen Kaiser und gewählte Parteipolitiker. Seit den 1960er Jahren boomte Nippon und wurde Pionier v.a. in Elektronik und Fahrzeugbau. In den 1990er Jahren verlangsamte sich die Wirtschaft, doch Japan bleibt wirtschaftlich bedeutsam.

Im März 2011 wurde Japan vom stärksten Seebeben und einem Tsunami heimgesucht, der die Insel Honshu teilweise verwüstete, Tausende Todesopfer forderte und mehrere Atomkraftwerke beschädigte. Fukushima ist sicher jedem bekannt.

Worin besteht Japans Erfolgsrezept?

Shinkansen Express
Foto: Der Shinkansen Express

Der Shinkansen Express. Er kann verdammt schnell sein (443 km/h Spitzengeschwindigkeit), viel wichtiger ist jedoch die hohe Reisegeschwindigkeit. So schafft der „Nozomi-Superexpress“ zwischen Tokio und Nagoya inkl. Bahnhofsaufenthalten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 206 km/h. Shinkansen Hochgeschwindigkeitszüge sind die sichersten weltweit. Seit der Inbetriebnahme 1964 bis heute ist es zu keinem tödlichen Unfall gekommen. Selbst als bei einem Erdbeben ein Zug entgleiste, kam es nicht zu Personenschäden. Die Pünktlichkeit ist international konkurrenzlos. Sämtliche Shinkansen-Züge erreichen pro Tag zusammengerechnet eine Verspätung von unter fünf Minuten.

Wenn man Japans Entwicklung seit dem 2. Weltkrieg verstehen will, dann müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden. Zum einen gibt es in den vergangenen 70 Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Wirtschaft, wie sie in Deutschland undenkbar wäre. Die Arbeitsmoral der Japaner ist sehr hoch. Drittens: Sehr früh erkannte Japans Wirtschaft das neue Paradigma der Maschinenwelt: Hochtechnologie, Elektronik und ständige Verkleinerung von Baugruppen. Und sie machten sich zum bewunderten Vorreiter dieser neuen Ära.

Das alles wurde (viertens) durch einen kleinen Verteidigungshaushalt (1% des BIP) ermöglicht. Außerdem revolutionierte die Wirtschaft die bekannte Logistik: Keiretsu ist eine japanische Erfindung. Die Hersteller, Zulieferer und Händler lernten, enger und flexibler zusammenzuarbeiten als man es für möglich hielt. Dazu sicherte die lebenslange Beschäftigungsgarantie das Engagement der Angestellten. Im globalen Wettbewerb, Abschwung und demografischem Wandel hat sich hier vieles aufgelöst.

Nach Japan auswandern? Das erwartet Sie

Das Fundament der japanischen Gesellschaft ist die Familie. In ihr lebt ein starkes Bewusstsein für gesellschaftliche Stellung, Pflicht und Verantwortung. Sie gibt der Gesellschaft Stabilität. Eine 68er Generation hat es im Land der aufgehenden Sonne nie gegeben.

Japan ist alles andere als ein klassisches Einwanderungsland. Neben 125 Millionen „echten“ Japanern sind koreanischstämmige Japaner die größte Minderheit. Ainu und Buraku sowie Gastarbeiter aus Indien und Südostasien sind sozial großenteils ausgegrenzt.

Dennoch wäre es falsch, Japan Provinzialismus zu unterstellen. Die japanische Kultur ist eine bunte Mischung aus Tradition und Moderne, Ost und West. Karaoke Bar, Baseball, Kabuki Theater wecken die Begeisterung der Japaner genau so wie Sumo.

Einreise und Visum

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit dem Reisepass möglich – aber nicht mit dem Personalausweis. In Japan besteht Passzwang für Ausländer. Das bedeutet: Ausländer, die sich vorübergehend in Japan aufhalten, müssen immer ihren Reisepass mit sich führen. In Japan lebende Ausländer müssen ihre Residence Card mit sich führen. Sonst drohen Verhaftung und Geldstrafen.

Kurzzeitaufenthalt ohne Arbeitsaufnahme ist visumfrei

Für die Einreise nach Japan benötigen deutsche Touristen und Geschäftsreisende für eine Aufenthaltsdauer bis zu 180 Tagen kein Visum, sofern sie weder einer Erwerbstätigkeit, einem Studium noch einer Berufsausbildung nachgehen wollen. Deutschen, die unter diesen Voraussetzungen ohne Visum anreisen, wird bei der Einreise am Flughafen eine Aufenthaltserlaubnis („Landing Permission“) als „Temporary Visitor“ für zunächst 90 Tage erteilt.

Soll der visumsfreie Aufenthalt über die ersten 90 Tage auf bis zu 180 Tage ausgedehnt werden, so muss der Reisende sich bei dem für seinen Aufenthaltsort zuständigen Einwohnermeldeamt vor Ablauf von 90 Tagen anmelden und die Aufenthaltserlaubnis im Pass durch die örtlich zuständige Einwanderungsbehörde (Immigration Office) verlängern lassen.

Die Aneinanderreihung mehrerer visafreier Kurzaufenthalte zur Umgehung der Regelungen für längere Aufenthalte ist nicht zulässig. Was in Thailand (u.a. Ländern Asiens) gang und gäbe ist, funktioniert in Japan nicht: Wer nach einem visafreien Aufenthalt ausreist und kurz darauf erneut ohne Visum einzureisen versucht, muss mit Einreiseverbot und Abschiebung ins Heimatland auf eigene Kosten rechnen.

Längere Aufenthalte / Aufenthalte mit Arbeitsaufnahme

Deutsche, die in Japan arbeiten oder studieren oder sich sonst länger als 180 Tage aufhalten wollen benötigen vor der Einreise ein Visum, das bei der zuständigen japanischen Auslandsvertretung beantragt werden muss. Für Familienangehörige gilt dasselbe.

Working Holiday Visum

Die gute Nachricht: Junge Leute können über das Working Holiday Programm bis zu einem Jahr Japan entdecken. Die vorherige Erteilung eines sogenannten Working-Holiday-Visums durch die japanische Auslandsvertretung ist erforderlich. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die japanische Vertretung in Deutschland.

Shinto Tor, Wahrzeichen Japans
Der Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima (Präfektur Hiroshima) ist ein Wahrzeichen Japans.

Japan aktuell

Gemessen an Kaufkraftparität (PPP) war Japan 2016 die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nach China, den USA und Indien vor Deutschland.

Die Regierung steht vor einem Dilemma. Einerseits will sie Wachstum fördern, andererseits muss sie die Staatsverschuldung (235% des BIP) abtragen. 2014 führten erhöhte Verbrauchersteuern zu einer weiteren Rezession. Daraufhin verschob der Premier zweimal die nächste Erhöhung, die nun für Oktober 2019 geplant ist.

Japan ist seit langem auf Energie- und Rohstoffimporte angewiesen. Das hat sich seit Fukujima weiter verschärft; neue AKW sollen Abhilfe schaffen.

Japans Einfluss in der Welt scheint zu schwinden: Zum ersten Mal seit 15 Jahren trug das Land 2006 weniger als 10 Prozent zur Weltwirtschaft bei. Auch im Pro-Kopf-Einkommen rutscht Japan ab. Es belegt nur noch Rang 22 in der Welt mit 38.917 Dollar je Einwohner (bzw. kaufkraftbereinigt Rang 30). Im Jahr 2000 lag Japan noch auf Platz 3. Unter den G7 Staaten liegt nur noch Italien hinter Japan.

Doch die Einschätzung vom schwächelnden Inselstaat muss relativiert werden. Vor allem verzerrt die Umrechnung von Yen in Dollar das Bild. Die Schwäche des Yen ist eine Folge eines Preisverfalls.

Bootfahrt während der Kirschblüte

Die Zeit der Kirschblüte (sakura) ist ein Höhepunkt im Jahreslauf und der Anfang des Frühlings. Die Kirschblüte beginnt Ende März und „wandert“ dann nach Nordosten, bis sie Anfang Mai in Hokkaidō ankommt. Japan wird in ein blühendes Meer getaucht: fast die Hälfte aller Laubbäume in den Städten sind Kirschbäume. Die Japaner feiern mit Freunden, Kollegen oder Familie im Park oder bei einer Bootsfahrt.

Wirtschaft und Zukunftsprognosen

Japans Wirtschaft ist stärker als die obige Darstellung vermuten lässt. Japan ist eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt – vor Deutschland. Die Diskussion in Japan dürfte Deutschen bekannt vorkommen:

  • der Konsum wächst, aber die Binnennachfrage ist zu schwach
  • die Löhne stagnieren seit 10 Jahren
  • Nippon Kaidanren, der größte Unternehmensverband, empfiehlt für die nächsten Tarifrunden, die Kaufkraft der privaten Haushalte zu berücksichtigen

Was bremst Japan?

  • Schärfere Bauvorschriften: zur Sicherheit vor Erdbeben müssen selbst kleinste Änderungen neu beantragt werden. Die Folge: Verzögerungen bei den Baugenehmigungen
  • Schärfere Vorgaben bei der Vergabe von Verbraucherkrediten behindern das Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen
  • Die globale Nachfrage treibt die Preise für Rohstoffe nach oben

Das Ergebnis ist ein „Kansei Fukyo“, ein politisch herbeigeführter Abschwung. Kurz gesagt: die zunehmende Regulierungswut bremst die Wirtschaft. Regierung und Opposition haben die Mehrheit im Unter- bzw. Oberhaus – eine Patt Situation. Vom Reformgeist Koizumis ist wenig geblieben.

Japan im Kurzüberblick

Kaiser Akihito mit Frau

Staatsform: Parlamentarische Monarchie. Staatsoberhaupt Kaiser Akihito erfüllt repräsentative Aufgaben.

Die hohe Bevölkerungsdichte, Japans Rohstoffarmut und die Gefahr von Erd- und Seebeben verschlechtern massiv das Rating in der Auswanderungsliste. Diese Konstellation führt im Krisenfall dazu, dass jeder von der Entwicklung unmittelbar betroffen ist. Der andere Dämpfungsfaktor ist die Überalterung der Bevölkerung.

Klima

Im Norden Japans werden durchschnittlich 25°C im Sommer gemessen, -11°C im Winter. In Zentraljapan ist es deutlich wärmer: milde Winter und im Sommer sind 30°C. Im Süden (Präfektur Okinawa) ist das Klima subtropisch. Hier liegen die Temperaturen bei bis zu 34°C im Sommer und milden 12 Grad im Winter.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate in Japan ist niedrig. Allerdings kann es nachts in den Stadtbezirken Roppongi und Shinjuku (Kabuki-cho) in Tokio zu Kreditkartenbetrügereien kommen. Männer sollten nicht allein mit Kreditkarte ausgehen. Und falls doch, sich nicht von Damen ansprechen lassen. Und falls doch … hinterher zur Polizei gehen.

Naturkatastrophen

Japan ist das erdbebenreichste Land der Erde. Rund 1.500 mal jede Jahr bebt die Erde. Vieles davon ist in Tokio zu spüren. Süd- und Westjapan werden im Spätsommer ferner häufig von Taifunen heimgesucht. Von den 110 als aktiv geltenden Vulkanen werden derzeit 47 permanent überwacht. Es wäre dennoch illusorisch zu glauben, dass jetzt nichts mehr passieren könne.

Bargeldverfügbarkeit an Geldautomaten

Die Geldautomaten der meisten japanischen Banken akzeptieren keine ausländischen Karten. Europäische Maestro-Bankkarten und Kreditkarten können in Japan jedoch derzeit zur Abhebung von Bargeld an den Geldautomaten der SevenEleven- und Family Mart-Supermärkte verwendet werden. Diese Karten können in der Regel ferner für Bargeldabhebungen an Geldautomaten der Filialen der japanischen Post (während der Öffnungszeiten) verwendet werden.

Webtipps

letzte Bearbeitung: Juli 2021

16 Kommentare

  1. Hallo,
    ich bin 19 und möchte Jura studieren! Da ich schon als Jugendliche begonnen habe, Japanisch zu lernen, kann ich fließend lesen, schreiben und sprechen! Mein Lebensziel ist es Juristin zu werden und damit auch einigermaßen Geld zu verdienen! Ich möchte gerne nach Asien auswandern und überlege noch immer, welches Land ideal ist! Das Wichtigste für mich ist es meinen Wunschjob auszuüben! Aber da ich auch vom Arbeitsvisum gelesen habe, aber keine genauen Informationen gefunden habe, bin ich mir nicht sicher, ob es für mich möglich ist, in Japan als Juristin zu arbeiten und zu studieren!
    Bitte helft mir weiter!

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    • Hallo Marlene,
      es ist sicher gut, sich früh zu informieren, andererseits muss die Job-Frage doch jetzt noch nicht beantwortet werden. Wäre ein Auslandssemester in Japan während des Studiums nicht der nächste Schritt?
      viele Grüße, Knut

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  2. Man sollte sich ganz genau
    Man sollte sich ganz genau überlegen nach Japan auszuwandern. Nur weil man seit der Kindheit ein Fan von Mangas und Animes ist + japanische Filme geil findet heißt es noch lange nicht, dass man viel von diesem Land weiß- und wer dies glaubt ist einfach nur naiv. Wenn man vorher die japanische Sprache nicht kann, dann sollte man es erstmal vergessen. Liebt man Japan so sehr, dann sollte man schon hier in Deutschland die japanische Sprache erlernen (und nicht nur japanisch reden, sondern schreiben und lesen). Wenn Menschen nach Deutschland auswandern und kein Deutsch können bzw. kaum Deutsch können, dann finden es Deutsche insgeheim auch nicht angenehm. Und Japaner finden es noch unangenehmer. Außerdem ist nicht jeder psychisch und körperlich so stark und schafft es immer zu arbeiten – auch wenn man hier in Deutschland glaubt man wäre stark. Wenn du erstmal krank bist und es dir richtig dreckig geht, dann fühlst du dich nicht mehr stark – versuch dann zu arbeiten und gut gelaunt zu bleiben. Hier in Deutschland kannst du schnell zum Arzt und dich krankschreiben…. Man sollte schon in die Realität zurückkehren und sich nicht von Mangas, Animes, japanische Männer und japanische Filme blenden lassen. Die Realität ist härter und kälter, als in den Medien.

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  3. Azswandern… Weil hier der Berufswunsch kaum realisierbar ist!
    Hallo.
    Ich wollte mal fragen ob hier jemand Erfahrung damit hat, wie schwer es ist in Gamedesign Berufe rein zu kommen als Europäerin in Japan.
    Ich hege diesen Wunsch schon lange und in Deutschland gibt es auch nunmal leider kaum Firmen, die Rollenspiele erstellen. Ich möchte Mediendesign als duales Studium absolvieren. Japanisch eigne ich mir grade an.
    Danke schon im Vorraus,
    Maria

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    • Re: Maria: Ja aber nur vorbereitet!
      Wie du ja in meinem erstem Beitrag sehen kannst, wohne ich schon längere Zeit in Japan. Ich bin hier hingezogen, weil ich Japan seit ich zehn Jahre alt war unbedingt in dem Land der Mangas, Tee-Zeremonien und Kirschblüten leben wollte. Ich für meinen Teil bin hier zu 100% glücklich, habe Mann und Kind und kann mir nicht vorstellen, je wieder nach Deutschland zurückzukehren. Hat man sich hier eingewöhnt, ist es quasi unmöglich, dem Land den Rücken zu kehren.
      Allerdings braucht man sich nicht vorzumachen, es würde leicht und schnell gehen, sich hier einzugewöhnen. Ich konnte Japanisch fließend, kannte alle Bräuche und Sitten, habe aber trotzdem lange gebraucht, um mich wirklich zu 100% wohlzufühlen (genauer gesagt habe ich 5 Monate gebraucht um Freunde und einen Job zu kriegen). Aber das macht nichts, die Leute sind so oder so freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Aber sie sind sehr schüchtern und still, weil sie unsere merkwürdigen Verhaltensweisen nicht verstehen. Du musst also darauf gefasst sein, dass sie nervös (Frauen) oder wortkarg (Männer) werden. Das ist kein böser Wille, sondern einfach Unwissenheit. Lange Rede kurzer Sinn: Du musst dich vollkommen mit allem was dazu gehört, in die Gesellschaft einfügen.

      Hier noch ein paar tipps zur Jobsuche:
      – Suche zunächst dir Verbündete (=Jap. Freunde UND Weiße)
      – Baue eine Beziehung zu deinen Nachbarn auf
      – Suche dir eine Firma
      – Schleppe zu dem Vorstellungsgespräch eine/einen JAPANISCHEN/JAPANISCHE FreundIn mit und verabschiede dich vor den Augen von des Chefs von ihr/ihm.
      – Mach um Gottes willen nicht den Fehler und schüttele ihm die Hand!!! Verbeuge dich, Lächele und sage leise & damenhaft „Konnichiwa/ohayou gozaimasu“ o.Ä.
      – Dränge ihm dein Fachwissen nicht auf, sondern warte anständig, bis er danach fragt.
      – Je nach Präfektur genau auf Zeichen warten, die zeigen das er keine weiteren Fragen mehr hat/dich loswerden will. (Los werden ist aber nicht im negativem sinne)
      – Wenn entsprechendes Zeichen gesichtet, sage, dass es dir leid tut, seine Zeit geraubt zu haben und dass jetzt aber noch XYZ auf dich wartet, verbeuge dich, schaue ihm nicht in die Augen und laufe nach dem Abschiedsgruß hinaus.
      LG Antonia

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      • Auswandern
        Hallo!
        Mein Name ist Catharina und ich will nach Japan auswandern. Wäre cool, wenn wir vllt chatten könnten oder so, denn erste Verbindungen können nie schlecht sein 😀

        Liebe Grüße, Catharina ^.^

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  4. Auswandern nach der Lehre
    Hallo zusammen,

    soeben habe ich gelesen, dass hier viele Fragen rund ums Thema Auswandern nach Japan stehen und da wollte ich mich gleich anschließen und hoffen, jemand kann mir bei meiner Frage helfen. Im Prinzip ist es die gleiche die unter mir gestellt wurde. Ich beende nächstes Jahr meine Lehre zum Einzelhandelskaufmann und würde dann so gern meinen Kindheitstraum wahr werden lassen und nach Tokio auswandern.
    Allerdings ist mir partout unbekannt, wie ich da zu einer Arbeit gelangen würde. Um dies zu wissen es anzugehen würde ich auch gleich einen Lernkurs der japanischen Sprache machen. Kann mir jemand von euch wichtige Infos geben dazu??

    Antworten
    • Japanisch zu lernen ist eine Notwendigkeit!
      Hallo Gast!
      Du willst also nach Tokio auswandern? Keine gute Idee! Die einigermaßen menschlichen Wohnungen dort sind quasi nicht zu bezahlen, die Nachbarn sind unfreundlich und normalerweise kriegt man auch noch keine Arbeit.

      Japan aufgeben musst du deswegen aber noch lange nicht:
      Ich empfehle allen Jungen Leute Yokohama in der Präfektur Kanagawa. Von dort aus brauchst du keine 45 Minuten mit der Bahn zum Zentrum Tokios, die Wohnungen sind 100% bezahlbar, die Nachbarn sind sehr freundlich und für einen Job braucht man nur eine Anzeige in die Zeitung stellen. Fertig.

      Allerdings ist Japanisch überall in Japan kein Luxus sondern ein Muss. Bei den älteren Generationen versteht über 80% kein Englisch und sowieso kommt es bei allen Japanern besser an wenn der blöde Ausländer ja wenigstens Japanisch kann.

      Vor allem wenn du längere Zeiten in Japan bleiben willst empfiehlt es sich auch die Kanjis zu lernen (neben Katakana und Hiragana, die ein absolutes Muss sind), da man beim „Visum-beantragen“ auch angeben muss ob und wenn, wie viel Japanisch man/der weißhäutige Alien kann.

      Abgesehen davon solltest du dir mindestens 30 Japanbücher besorgen um dich über 100.000 Regeln, Sitten und Gebräuche Japans aufzuklären (Wer glaubt, er kennt die Sitten, weil er weis was Kloschuhe sind,irrt sich GEWALTIG) dabei kann ich „Warum Japaner nerven“ wärmstens empfehlen.

      Du siehst, Japan ist einer der schwierigsten Länder überhaupt, aber es lohnt sich so sehr wenn man erst angekommen ist! Ich habe vor einem Monat Japanische Staatsbürgerschaft erlangt und schwebe immer noch auf Wolke Sieben! Du wirst sehen, hast du erstmal jemanden fürs Hanami kommst du hier nicht mehr weg und wirst süchtig nach diesem Land!
      Alles Liebe Antonia

      Antworten
  5. Wie kann ich an die Sache heran gehen?
    Hallo erst mal!
    Ich bin 25 und schliesse demnächst meine Ausbildung
    als Fachinformatike ab.
    Nun ist es Seit jahren mein Wunsch, nach der Ausbildung nach Japan zu gehen. Im Idealfall erst 1-2 Jahre zum Arbeiten und die Sprache und die Kultur mehr zu verinnerlichen und wenn möglich für Länger.

    Was gibt es denn für Möglichkeiten und was muss man machen
    um an soetwas zu kommen?

    Gibt es eventuell spezielle Firmen die Praktikas vergeben
    oder etwas in der Art?

    Japanisch habe ich auch schon vor 6 Monaten
    angefangen zu lehrnen.

    Ich würde mich sehr über eine Nachricht eurerseits freuen.

    matane
    matthias

    Antworten
  6. nur mit Job in Aussicht
    Wenn ihr hier schon nen Job in Aussicht habt, dann kann man drueber nachdenken. Wuerde mir an eurer Stelle dann trotzdem erstml das Land und die Region, wo ihr hinziehen wollt, waehrend eines laengeren Urlaubs anschauen. Japan ist sehr anders als Deutschland und viele Sachen sind hier kompliziert, dauern lange und machen es Einwanderern schwer.

    Koennt ihr euch von eurer deutschen Mutterfirma nach Japan versetzen lassen?

    Auch japanisch lernen macht definitiv Sinn, weil ausserhalb Tokyos und Osakas nur wenig englisch verstanden und gesprochen wird.

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    • Japan
      Japan ist sicher nicht das einfachste Land für europäische Auswanderer, aber es hat auch einen Reiz, den man schwerlich beschreiben kann…gutes Sushi, Sake, kleine bars und gute Bistros mit Ramen, Megastädte wie Tokyo und landschaftliche Schönheit mit Tempeln an jeder Ecke…japanisch ist ein Muss.

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    • Ich habe da schon mal zwei
      Ich habe da schon mal zwei Jahre lang gelebt.
      War richtig geil, die Miete ist (wenn man nicht im Zentrum lebt und keine hohen Ansprüche hat) geschenkt. Der Lohn ist in Ordnung aber man sollte sich doch darauf einstellen, dass man so gut wie keinen Urlaub hat. (12 Tage im Jahr den man eh nicht nehmen kann^^)

      Auf jeden Fall ne geile Erfahrung

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