Auswandern in die Schweiz, Teil 2

Seit 2007 gibt es für Deutsche die volle Personenfreizügigkeit in der Schweiz: Für die Einreise genügt Reisepass oder Personalausweis. Sechs Monate haben Sie Aufenthaltsrecht, um in der Schweiz Arbeit zu finden. Personenfreizügigkeit bedeutet auch innerhalb der Schweiz freie Wahl des Arbeits- und Wohnortes.

Aufenthaltsbewilligung

Wenn Sie sich länger als 3 Monate in der Schweiz aufhalten wollen, brauchen Sie eine Aufenthaltsbewilligung. Wenn Sie – egal für wie lange – in der Schweiz arbeiten wollen, benötigen Sie eine Aufenthaltsbewilligung. Heißt unterm Strich: Alles, was über einen Urlaub oder die Forschungs- und Evaluationsreise hinausgeht, erfordert diese Bewilligung.

Prüfung: Können Zuwanderer ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten?

Um in die Schweiz auswandern zu können, müssen Sie glaubhaft machen, dass Sie für Ihren Lebensunterhalt selber aufkommen. Das betrifft z.B. Selbstständige. Wenden Sie sich an das Arbeitsamt des Kantons, in den Sie ziehen möchten. Wenn Sie angestellt arbeiten, legen Sie Ihren Arbeitsvertrag vor. Auch Rentner, Studenten und Stellensuchende müssen eine Aufenthaltsbewilligung einholen.

Ehegatten von Auswanderern und deren Kinder (U 21), haben das Recht auf Familiennachzug. Die Aufenthaltsbewilligung für Ehegatten und Kinder gilt für den gleichen Zeitraum wie beim Antragsteller.

Die Aufenthaltsgenehmigung ist der Oberbegriff für Genehmigungen, die hinsichtlich Dauer und eingeräumten Rechten variieren. Folgende Fälle werden unterschieden:

Grenzgänger G

Grenzgänger behalten ihren Wohnsitz außerhalb der Schweiz und arbeiten in der Schweiz. Grenzgänger fahren in der Woche mindestens einmal nach Hause (zu ihrem Hauptwohnsitz). Die Grenzgängerbewilligung ist fünf Jahre gültig, sofern ein Arbeitsvertrag vorliegt, der unbeschränkt oder länger als ein Jahr gültig ist.

Kurzaufenthalt L

Diese bekommt, wer sich für weniger als ein Jahr in der Schweiz aufhält. Entweder haben Sie einen befristeten Arbeitsvertrag (Dauer: 3 bis 12 Monate). Oder Sie sind nicht erwerbstätig? – das geht auch, sofern Sie eine Stelle suchen. Und auch in diesem Fall müssen Sie nachweisen, dass sie für Ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen. Es ist einsichtig, dass die Schweiz keine Menschen ins Land holen möchte, durch die der Allgemeinheit nur weitere Kosten entstehen.

Aufenthaltsbewilligung B

Die Gültigkeit der Bewilligung B beträgt 5 Jahre. In diese Kategorie gehören Deutsche, die einen Arbeitsvertrag über mindestens ein Jahr haben.

Deutsche bekommen die „Bewilligung B ohne Erwerbstätigkeit“, wenn sie  genug Geld haben, um ohne zu arbeiten den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Niederlassungsbewilligung C

Die Niederlassungsbewilligung C kann nach 5 Jahren erteilt werden. Wir müssen uns im Vorfeld also nicht um Einzelheiten kümmern. Für Sie als Auswanderer ist erst einmal genug Zeit, um zu prüfen, ob Sie wirklich dauerhaft in der Schweiz leben wollen.

Rentner und Pensionäre

Deutsche Rentner können die Aufenthaltsbewilligung ohne Erwerbstätigkeit beantragen.

So weit, liebe Leser. Sicher sind noch viele Fragen offen, Details noch zu ermitteln. Dafür gibt es Google, für Daten aller Art gibt es Wikipedia. Ich will Ihnen etwas über die Schweiz erzählen, dass Sie sonst nicht hören.

Krankenversicherung

Binnen drei Monaten nach Einwanderung müssen Sie sich krankenversichern. Nicht der Arbeitgeber, Sie selbst sind dafür zuständig. Der Versicherungsumfang ist weitgehend bei allen Versicherungen gleich.

Die Schweiz, ihr Geld & das der Kunden. Der Finanzplatz Schweiz

Im Finanzsektor arbeiten 6% der Beschäftigten. Die Schweiz hat gesunde Staatsfinanzen – offenbar geht es auch anders als in den USA und den „großen“ EU Ländern, wo Schuldenmachen zum guten Ton gehört. Die Verschuldung von Bund, Kantonen und Gemeinden liegt unter 35%, Tendenz weiter fallend. Die Defizitquote der öffentlichen Haushalte liegt nahe null. (Stand: 11/ 2016)

FATCA: Angriff gegen die Schweiz

„Der Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) ist ein im Jahr 2010 in Kraft getretenes US-Gesetzes, das in den USA steuerpflichtige Naturalpersonen und Unternehmen mit Sitz außerhalb der USA zur Mitteilung steuererheblicher Daten, insbesondere von Auslandskonten gegenüber den US-Steuerbehörden verpflichtet.“ (Wikipedia) FATCA zwingt alle Länder außer den USA, erhebliche Kosten aufzuwenden. Damit will Washington an die Portemonaies der US-Amerikaner. Und wer sich dem Druck nicht beugt, wird vom größten Kapitalmarkt der Welt ausgeschlossen. Das Druckmittel ist eine sog. „Steuerkriminalität“, also der Kampf des guten Staates gegen das absurde Ansinnen von bösen Menschen, selbst über ihr Geld bestimmen zu können. Die Schweiz hat dem Druck der USA nachgegeben und das Bankgeheimnis aufgeweicht.

Die Schweiz ist der schönste Ort der Welt

Kennen Sie den? Gott ist vor 6 Tagen verschwunden. Am 7. Tag findet Gabriel Gott, völlig fertig, in der Hängematte. „Wo warst du?“, fragt er. Gott zeigt nach unten. Unter den Wolken ist ein blauer und grüner Planet. Der war letztens noch nicht da. Was ist das nur? Gott erklärt es ihm. „Das habe ich gemacht, ganz allein. Ich werde es Erde nennen und es ist ein Ort voll Harmonie.“ Er erklärt. Gabriel staunt.

„Und was ist das dort, in den Bergen, mit Schnee und Bergwiesen und so abgeschieden, wie eine Insel?“ „Das“, sagt Gott, „ist die Schweiz! Der schönste Ort auf der Erde. Da ist … und dort habe ich … Gabriel kann gar nicht mehr zuhören, so beeindruckt ist er. „Was, lieber Gott, ist mit dem Gleichgewicht? Du hast doch gesagt, die Erde ist ausgeglichen, aber wenn alles Perfekte in der Schweiz ist, was ist mit dem Rest?“ Gott: „Daran hatte ich auch gedacht. Nebenan ist Deutschland.“

Webtipps

3 Kommentare

  1. als Rentner auswandern wegen Rot-Rot-Grün?
    Nun haben wir schwarz-gelb und wenn Sie ernsthaft „politische Reformunfähigkeiten“ als Auswanderungsgrund angeben, sollten Sie vllt zunächst überdenken, weswegen andere Länder nun ausgerechnet Sie gern aufnehmen sollten, wo Sie in ihrem Heimatland schon nicht zurechtkommen mit Dingen, die Ihnen nicht gefallen.

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    • Rentnerdasein in der Schweiz
      Auch ich trage mich mit meiner Frau schon seit längerem intensiv mit dem Gedanken, in die Schweiz auszuwandern, weil unser Land offensichtlich nicht mehr reformierbar ist und nur noch von Lobbygruppen regiert wird. Spätestens, wenn am 27.09. Rot/Dunkelrot/Grün durchkommen sollte, ist unseres Bleibens nicht länger. Soviel ich weiß, bleibt man als Rentner in D krankenversichert. Ansonsten reist die Rente/Pension in die Schweiz nach. Ein ansehnliches Vermögen sollte man allerdings schon haben und die Jahreseinküfte sollten 50000 SFr übersteigen.
      Für weitere Tips wäre ich dankbar. Welcher Kanton ist am attraktivsten (Steuern, Immobilienpreise, Lebensqualität, etc.)? Das Tessin wäre hübsch, aber da ist die Amtssprache italienisch.

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